Die Natisone-Täler

Im östlichsten Teil der Region Friaul-Julisch Venetien gelegen verbinden die Natisone-Täler Cividale del Friuli, das antike Forum Iulii, mit dem Soča-Tal in Slowenien. Zu ihnen gehören das Natisone-Tal sowie die Täler, durch die die Natisone-Zuflüsse Alberone, Cosizza und Erbezzo fließen. Es ist ein einmaliges fächerartiges Talsystem, das nach Süden ausgerichtet ist. Im Norden werden die Täler vom Berg Matajur (1641 m) überragt, der das Symbol dieser Täler ist. Kleine Gebirgsketten, die 1100 Meter nicht überragen, trennen die Täler von den Natisone-Zuflüssen.


Die besondere Lage, das Grün, das die Landschaft in Wiesen und Wälder unterteilt, naturkundliche Wege und die Wasserläufe bieten Gelegenheit für naturkundliche Wanderungen, Ausflüge mit dem Mountainbike und das Sportangeln.
Im regionalen Kontext zeichnen die Natisone-Täler sich nicht nur durch ihre einzigartige geographische Lage, sondern auch durch ihr historisch-kulturelles Profil aus.
Die besondere Umwelt machte die erste Besiedlung durch Menschen bereits in der vorgeschichtlichen Epoche möglich; die älteste Siedlung, die durch eine Höhle unterhalb des Felsens charakterisiert und in der Alt- und Jungsteinzeit bewohnt war, ist die Unterkunft in Biarzo in der Nähe von San Pietro al Natisone.


Das Natisone-Tal war ein bedeutender Handelsweg, der bereits in vorrömischer Zeit Cividale mit dem Oberen Soča-Tal und den Dörfern in Noricum verband, wie antike Spuren belegen. Wegen ihrer besonderen Lage und des engen Kontakts zu den östlichen Regionen waren die Täler dem wiederkehrenden Druck der Barbaren ausgesetzt.
Im 6. Jahrhundert begannen die slawischen Völker, in das friaulische Territorium einzudringen und sich dauerhaft niederzulassen. Sie trotzten auch den nachfolgenden Herrschaften des Patriarchats von Aquileja und der Republik Venedig, unter der sich eine besondere Form der Selbstverwaltung entwickelte. Unter der Herrschaft der Republik Venedig wurden die Autonomie der sogenannten Schiavonia Veneta sowie ihre Institutionen, Nachbarschaften und Gerichtsbanken perfektioniert.


In den Natisone-Tälern werden die eigene Kultur und die eigenen Traditionen durch den slowenischen Dialekt, die Ortsnamen, das Liederrepertoire, die religiösen und andere Traditionen, Riten und Bräuche bewahrt.
Unter den bedeutendsten Denkmälern dieses Territoriums ist die Höhle von San Giovanni d'Antro erwähnenswert, die bereits in Schriften aus dem 9. Jahrhundert erwähnt wird und sowohl unter  naturkundlichem, als auch historischem, künstlerischem und religiösem Profil von großem Interesse ist. Von großem Interesse sind ferner auch die zahlreichen Votivkirchen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die über das gesamte Territorium verteilt sind.
Unter dem naturkundlichen Gesichtspunkt sind neben der Höhle von San Giovanni d'Antro auch zahlreiche Naturhöhlen interessant. Einige von ihnen sind speläologisch hochinteressant.


Nicht umsonst tragen die Natisone-Täler den Namen des Flusses, der sie naturalistisch und historisch so stark geprägt hat, in ihrer Bezeichnung.


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