Sie findet am 5. Januar statt, am Vortag des Hl. Drei-König-Tages. Besonders sehenswert ist diese Veranstaltung in Camporosso. Unter der heimischen Bevölkerung gilt dieser Abend als einer der kältesten und geheimnisumwobenen im ganzen Jahr, aber zugleich auch als einer, der die größte Faszination auslöst. Wenn die Dämmerung hereinbricht, dann versammeln sich entlang der Straße, die durch das Dorf führt, acht oder zehn Burschen zwischen zehn und sechzehn Jahren. Alle sind mit Glocken versehen. Nachdem sie sich eingefunden haben, laufen sie der Straße entlang und schlagen dabei kräftig mit den Glocken. Sie schreien und sprechen nicht, sondern laufen nur und läuten. Nachdem sie das andere Ende des Ortes erreicht haben, dort wo einst ein Kreuz stand, kehren sie vereint und in Ruhe wieder zurück. Einige klopfen bei den Türen an, um eine kleine Gabe zu erbitten, aber die Leute sind beim öffnen der Tür sehr zurückhaltend. Früher erhielten die Burschen getrocknete Birnen, äpfel, Bohnen und Haselnüsse. Dieser Lauf hat eine symbolische Bedeutung. Es soll die PECHTRA BABA - ein böses weibliches, unheilvolles Wesen (der Befana ähnlich) - aus dem Dorf vertrieben werden. Am Tag darauf, dem 6. Januar, werden die beim Lauf verwendeten Glocken in den Dachboden oder in die Scheune gebracht bzw. den Kühen um den Hals gehängt, um Unheil abzuwenden.